Bericht vom 1. NFP-Workshop zu holzbasierten Bioraffinerien in der Schweiz

Bäume in Echtgrösse: Paul Morrisons schwarz-weisse Waldlandschaft im Zentrum Paul Klee

Macht eine Bioraffinerie auf Holzbasis in der Schweiz Sinn? Wenn ja, mit welchem Holz, in welchen Regionen und mit welchen Zielprodukten? Und inwiefern ist zur Umsetzung die Anpassung technischer, politischer, wirtschaftlicher oder steuerlicher Rahmenbedingungen nötig?

​Diesen Fragen ging ein Workshop nach, an dem drei Dutzend Fachleute aus Wissenschaft, Industrie und Verwaltung am 10. Dezember 2015 im Rahmen der Dialogplattform "Neue Wege zur holzbasierten Bioraffinerie" des NFP 66 diskutierten. Die Veranstaltung fand im Berner Zentrum Paul Klee (ZPK) statt, wo die Wechselausstellung "About Trees" gerade in diesen Tagen ihre Türe geschlossen hat.

Holz mit einer höchstmöglichen Ressourceneffizienz nutzen und dabei die Prinzipien der nachhaltigen Entwicklung nicht vor Augen verlieren: Dies versprechen Bioraffinerien, indem sie verschiedene Prozesse miteinander verknüpfen und die Biomasse als erneuerbare Ressource weitgehend abfallfrei in Chemikalien, Treibstoffe und Energie umwandeln.

Technisch gesehen sind der Verwertung der lignozellulosehaltigen Biomasse keine Grenzen gesetzt und die Schweizer Wälder bergen (zumindest theoretisch) auch genügend Rohstoff. Doch nicht alles, was machbar ist, ist auch sinnvoll – wurde im Austausch klar. Nur Endprodukte und Technologien mit einem hohen zusätzlichen Wert bergen interessante Potenziale für die Schweiz, sofern diese im Markt überhaupt nachgefragt werden. Darüber hinaus gilt es auch zu klären, welche Holzsortimente welcher Herkunft sich am besten für eine biochemische oder energetische Verwertung eignen.

Die zentrale Frage der Antriebskräfte und der Voraussetzungen für die Entwicklung von holzbasierten Bioraffinerien in der Schweiz konnte am Ende der Veranstaltung nicht abschliessend beantwortet werden. Das gemeinsame Denken geht weiter: Der zweite Workshop der Dialogplattform zu Bioraffinerien findet am 5. Februar 2016 an der Berner Fachhochschule in Zollikofen statt.