Austausch über die Wertschöpfungspotenziale entlang der Schweizer Holzkette
Mitte Juni hat das Bundesamt für Umwelt (BAFU) eine umfassende Analyse der Wertschöpfungskette Wald und Holz in der Schweiz veröffentlicht. Die Dialogplattform "Holzbeschaffung und nachhaltige Holznutzung" des NFP 66 nahm dies zum Anlass, Auftraggeber und Autoren der Studie sowie interessierte Forschende an einen Tisch zu bringen.
Vier Forschungsteams im NFP 66 befassen sich mit den Querschnittsthemen Holzmobilisierung und nachhaltige Holznutzung. Die im Auftrag des BAFU erstellte "Analyse und Synthese der Wertschöpfungskette Wald und Holz in der Schweiz", die erste umfassende Studie hierzulande zu diesem Thema, enthält interessante Parallelen und Schnittstellen zu ihren eigenen Arbeiten. So trafen sie am 27. August 2014 in Bern eine Delegation des Autorenkollektivs, unter anderen Ludwig Lehner (bwc management consulting GmbH) und Bernhard Pauli (Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften, BFH-HAFL) sowie Ulrike Krafft, Mitglied der Programmleitung beim Aktionsplan Holz im BAFU.
Inhalte der Studie
Lehner und sein Team hatten in den letzten Monaten den Schweizer Wald- und Holzsektor unter die Lupe genommen, Wertketten definiert, Mengenflüsse und Wertschöpfung auf den einzelnen Absatzstufen untersucht und eine SWOT-Analyse durchgeführt. Auf dieser Grundlage konnten sie Lücken in der Wertschöpfungskette identifizieren und Szenarien zur Lückenschliessung erstellen. Bei all diesen Arbeiten und insbesondere bei der Ableitung von Handlungsempfehlungen wurden die Autoren durch eine Begleitgruppe (bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern diverser Fachverbände) und das Forum Holz (beratendes Gremium für das BAFU) unterstützt.
Was Forschende des NFP 66 interessiert
Im Fokus der halbtägigen Plattformveranstaltung Ende August standen die Fachbegriffe und Definitionen sowie die ermittelten Daten und deren Weiterverwendung. Zudem diskutierten die Anwesenden über die optimale Grösse von Forstbetrieben und Sägereien, die aktuelle Marktstruktur und über zahlreiche Faktoren – von den Holzpreisen über die staatliche Subventionspolitik bis hin zu individuellen Wertvorstellungen –, die der wirtschaftlichen Nutzung des Schweizer Waldes heute noch im Wege stehen.
Veränderungsprozess und Kommunikation
Laut den Autoren braucht es für die Ausschöpfung der bestehenden Wertschöpfungspotenziale einen ganzheitlichen Veränderungsprozess, in den auch Skeptiker und Gegner von Reformmassnahmen frühzeitig eingebunden werden, sowie starke Kommunikationsinstrumente. Die Dialogplattformen des NFP 66 werden die Umsetzung der einen oder anderen Handlungsempfehlung der Studie in Absprache mit dem BAFU unterstützen.